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ZUBILDUNGEN DER MAULHÖHLE |
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Tierärztliche Praxis für Kleintiere & Tierphysiotherapie Wandsbeker Zollstraße 11 22041 Hamburg |
Telefon 040. 75 11 80 40 Telefax 040. 75 11 80 41 www.tierarztpraxis-wandsbek.de www.tierphysiovet.de |
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Einleitung
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Läsionen in der Maulhöhle werden häufig beobachtet. Es ist von besonderem Interesse, inwieweit es sich um entzündliche oder tumoröse Veränderungen handelt. Es folgen ausgewählte Beispiele, die durch eine Umfangsvermehrung in der Maulhöhle auffallen.
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Ameloblastom, canines akanthomatöses
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Hierbei handelt es sich um einen Tumor, der von den odontogenen Epithelien (Epithelien des Zahnhalteapparats) ausgeht. Früher wurde der Tumor als alanthomatöse Epulis bezeichnet. Die histologische Untersuchung ist insbesondere zur Abgrenzung von einem Plattenepithelzellkarzinom wichtig, da das Amenoblastom im Gegensatz zu Epuliden zwar lokal invasives Wachstum zeigt, aber nicht metastasiert und somit eine bessere Prognose hat als ein Plattenepithelzellkarzinom.
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Eosinophiles Ulkus
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Es handelt sich um eine Erkrankung, die bei einigen Hunderassen auftritt und zum eosinophilen Granulomkomplex gehört. Die Läsionen kommen einzeln oder multipel vor. Bei Hunden finden sich erhabene, oft ulzerierte Läsionen, die aufgeworfene Ränder aufweisen. Die Ätiologie ist bisher unklar. Das Ansprechen auf Kortikosteroide spricht jedoch für eine immunvermittelte Pathogenese. Aufgrund des unspezifischen klinischen Bildes wird für eine klare Diagnose eine histologische Untersuchung benötigt. Die Befunde sind durch das Vorkommen von eosinophilen Granulozyten und Kollagenolyse gekennzeichnet.
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Epulis
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Die Epuliden werden eher als Hyperplasien und nicht als Neoplasien angesehen. Die betroffenen Tiere weisen derbe, häufig auch multiple Umfangsvermehrungen auf. Histologisch lassen sich zwei Formen unterscheiden: Epulis fibromatosa und Epulis ossificans. Es kommen auch Mischformen vor. Beide zeigen eine Proliferation vom Bindegewebe. Die Epulis ossificans weist zusätzlich Osteoid und gut differenzierte Knochenbälkchen auf. Das klinische Wachstum ist identisch. Invasives Wachstum ist nicht bekannt, da jedoch eine vollständige Entfernung schwierig ist, kann es zu erneutem Wachstum kommen. Makroskopisch können Epuliden nicht von einem kaninen Amenoblastom unterschieden werden, dies muss histologisch abgeklärt werden.
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Fibrosarkom
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Fibrosarkome sind mesenchymale Tumore, die vom Bindegewebe ausgehen. Makroskopisch stellen sie sich als grau-rote, derbe Umfangsvermehrungen dar. Fibrosarkome fallen durch ein hochgradig invasives Wachstum auf, welches zur Osteolyse führen kann und die Entfernung erschwert. Metastasen können u.a. in den Lymphknoten und der Lunge beobachtet werden.
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Melanom
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Melanozytäre Tumore in der Maulhöhle sind in der Regel maligne (bösartig). Die Knoten fallen klinisch häufig schon durch ihre schwarze Farbe auf. Die Prognose ist ungünstig, da häufig eine frühe Metastasierung in die regionären Lymphknoten, Lunge, Leber, Niere, Gehirn und andere Organe stattfindet.
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Osteosarkom
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Auftreibungen des Knochens können infolge von Osteosarkomen auftreten. die lytischen und proliferativen Prozesse mit Knochenumbau sind auch histologisch oft schwierig von entzündlichen oder traumatischen Läsionen zu unterscheiden. Oft kann nur durch die Kombination von klinischem Bild, Röntgenbildern und Histologie eine Diagnose gestellt werden.
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Papillom
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Papillome sind gutartige Tumore, die von dem Plattenepithel ausgehen. Makroskopisch stellen sie sich als warzenförmige Gebilde mit einer blumenkohlartigen Oberfläche dar. Variante a: Bei Welpen und jungen Hunden treten häufig multiple viral bedingte Papillome auf. Die meisten zeigen eine spontane Regression. Variante b: Diese tritt meist solitär und bei älteren Hunden auf. Eine Beteiligung von Papillomaviren ist umstritten. Die Prognose ist in der Regel bei beiden Formen günstig, nur sehr selten kann eine maligne Transformation auftreten, die dann in der histologischen Untersuchung durch irreguläre Epithelzapfen in der Tiefe auffällt.
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Plattenepithelzellkarzinom
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Das Plattenepithelzellkarzinom stellt die maligne (bösartige) Variante eines Tumors des Plattenepithels dar. Es ist der zweithäufigste Tumor der Maulhöhle bei Hunden. Der Tumor kann invasiv in den Knochen und das Weichteilgewebe wachsen. Je größer der Tumor bei der Entnahme, umso schlechter ist die Prognose. Beim Hund sind oft die Tonsillen, aber auch die Gingiva betroffen. Nah- und Fernmetastasen sind beschrieben.
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Stomatitis, plasmazelluläre
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Es handelt sich um eine bei Hunden seltene Erkrankung, die sich als gerötete Umfangsvermehrung darstellt. Bei der histologischen Untersuchung kann eine Infiltration von Plasmazellen in der Submukosa festgestellt werden. Ursächlich wird aufgrund der erhöhten Immunglobulinspiegel im Blut ein immunologisches Geschehen vermutet. Die plasmazelluläre Stomatitis, kann nur mittels histologischer Untersuchung von anderen Läsionen abgegrenzt werden.
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Milchzähne, Milchzahnpersistenz (Pseudopolydontie)
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