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VERBREITUNG, BESTAND, FEINDE
 
Tierärztliche Praxis für Kleintiere
& Tierphysiotherapie
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Verbreitung

Braunbrustigel bewohnen große Teile West- und Mitteleuropas, darunter die Britischen Inseln, die Iberische Halbinsel, Frankreich, Italien samt einigen Mittelmeerinseln, Deutschland, die Schweiz und Österreich; daneben Teile des Baltikums, das nördliche Russland bis zum Uralgebirge, das südliche Finnland sowie das südliche Skandinavien. Beobachtungen lassen darauf schließen, dass sich im 20. Jahrhundert ihr Verbreitungsgebiet in Skandinavien ausgedehnt hat.
Quer durch das östliche Mitteleuropa (vom westlichen Polen über Österreich bis zur norditalienischen Adriaküste) erstreckt sich ein etwa 200 Kilometer breiter Bereich, in dem sich das Verbreitungsgebiet des Braunbrustigels mit dem des Weißbrustigels überlappt.
In Neuseeland wurde die Art im späten 19. Jahrhundert eingeführt und hat sich dort beträchtlich vermehrt.


Bestand

Flächendeckende Bestandsaufnahmen für Igel liegen für Mitteleuropa nicht vor. Allein in Deutschland werden aber Jahr für Jahr etwa eine halbe Million Igel im Straßenverkehr totgefahren, was auf hohe Bestandszahlen hinweist. In Deutschland haben jedoch sechs von insgesamt 16 Bundesländern den Igel als eine gefährdete Tierart eingestuft. Menschengemachte Gefahren stellen die größte Bedrohung für den Braunbrustigel dar. Die zunehmende Verknappung seines Lebensraumes durch Bebauung und Ausräumung der Feldfluren um großflächige, industrielle Landnutzung zu ermöglichen, was erhebliche Habitat-Zerstörungen zur Folge hat, führt dazu, dass er in Teilen seines Verbreitungsgebietes selten geworden ist. Diese Habitatzerstörungen haben gleichzeitig Inselpopulationen zur Folge, die genetisch von der übrigen Population isoliert sind. Igel mögen beispielsweise im äußeren Siedlungsbereich eines Dorfes noch zahlreich vorkommen. Ist dieses Dorf aber von stark befahrenen Verkehrswegen und in intensiver Monokultur genutzten Agrarflächen umgeben, kommt es zu keinem oder nur einem noch geringen Austausch mit angrenzenden Populationen. Damit fehlt der für eine gesunde und widerstandsfähige Population notwendige Genaustausch. Isolierte Populationen sind stärker als andere davon bedroht, durch exogene Faktoren wie beispielsweise durch den Ausbruch einer Epidemie ausgelöscht zu werden.

Fressfeinde

Auch ein vollständiges Einrollen schützt den Braunbrustigel nicht völlig vor Fleischfressern. Zu ihren natürlichen Feinden zählen Raubtiere wie Marder und Füchse. Steinadler und Uhu zählen wegen ihrer kräftigen, langen Krallen zu den wenigen Tierarten, die in der Lage sind, auch einen fest eingerollten Igel zu töten. Der Dachs ist kräftig genug, um einen eingerollten Igel aufzurollen. Uhu und Dachs sind in Mitteleuropa daher die wichtigsten Fressfeinde des Igels.
Kranke und unterernährte Igel verfügen häufig nicht mehr über die Energie, sich fest einzurollen. Hungernde Igel suchen außerdem auch bei Tag nach Nahrung. Solche bereits geschwächte Igel werden auch von Mardern, Iltissen oder Wildschweinen erbeutet und von Krähen und Elstern attackiert. Sie sind gelegentlich auch den Attacken von Haushunden ausgesetzt.




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