Kreatinin ist ein physiologisches Endprodukt des Muskelstoffwechsels. Ein annähernd konstanter Teil des Kreatins, Vorstufe des Kreatinins, wird laufend umgewandelt. Der Kreatininspiegel wird somit vor allem durch die Muskelmasse bestimmt. Die Konzentration im Serum ist weitgehend von Stoffwechsellage und Diät unabhängig. Durch Muskelfleisch in der Nahrung kann eine Zunahme bis zu 10% hervorgerufen werden. In der Niere wird Kreatinin vollständig glomerulär filtriert. Tubulär findet bei Hund und Katze nur eine untergeordnete Rückresorption statt. Daher ist Kreatinin eine geeignete Messgröße der glomerulären Filtration. Kreatinin weist eine hohe Spezifität auf, jedoch können erhöhte Werte erst gemessen werden, wenn ca. 75% der Nierenfunktion ausgefallen ist. Bei muskelarmen Tieren (z.B. durch auszehrende Krankheiten) können trotz verminderter glomerulärer Filtration normale Kreatininwerte bestimmt werden.
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