Das Blutbild

Tierärztliche Praxis für Kleintiere
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Das Blutbild

Das Blutbild gibt einen Überblick über die verschiedenen Blutkörperchen. Es ist untergliedert in das rote und weiße Blutbild und die Thrombozyten.

Zum roten Blutbild gehören: der Hämatokrit, die Erythrozyten, das Hämoglobin und die Erythrozytenindizes. Man unterscheidet absolute von relativen Polyglobulien. Der absoluten Polyglobulie liegt eine Vermehrung der Erythrozyten zugrunde während die relative Polyglobulie auf einer Verminderung des Plasmavolumens beruht.

Zum weißen Blutbild gehören: die Gesamtleukozytenzahl und das relative und absolute Diffentialblutbild, welches die weißen Blutkörperchen noch weiter aufschlüsselt.



Das Differentialblutbild

Granulozyten: Die im Blut vorhandenen Granulozyten unterteilen sich in basophile Granulozyten, eosinophile Granulozyten, stabkernige neutrophile Granulozyten und segmentkernige neutrophile Granulozyten. Alle werden vom Labor einzeln ausgezählt. Ihnen kommen u. a. verschiedene Aufgaben bei der Immunabwehr zu. Sie können durch viele Faktoren verändert werden, wie z. B. Stress, Parasitenbefall, Leukämie, Entzündungen usw.

Lymphozyten: Nur ein kleiner Teil aller Lymphozyten befindet sich im Blut. Die Mehrzahl dieser Zellen befindet sich in den Lymphknoten, dem Thymus und dem Knochenmark. Lymphozyten spielen eine ganz wichtige Rolle bei der Immunabwehr. Sie sind z. B. erhöht bei Jungtieren, Stress, chronischen Infektionskrankheiten, viralen Infektionen (außer bei FIV in den letzten Stadien) und bei lymphatischer Leukämie. Sie sind erniedrigt bei akuten Infektionen, nach Bestrahlungen, Niereninsuffizienz und immunosuppressiven Therapien oder Infektionen (FIV), oder ebenfalls bei Stress.

Monozyten: Sie können erhöht sein bei Stress, in der Heilphase von Infektionskrankheiten, hämolytischen Anämien, Cushing, Kortikosteroidtherapie oder Immunopathien.

Retikulozyten: Sie gelten als Vorstufe der Erythrozyten. Ihre Auszählung ist nur bei Anämien sinnvoll. Eine hohe Anzahl bedeutet, dass das Knochenmark regenerierbar ist. Eine niedrige Anzahl lässt leider darauf schließen, dass das Knochenmark nicht mehr in der Lage ist, neue Erythrozyten zu bilden.

Thrombozyten: Thrombozyten sind Blutplättchen, die die wichtigste Rolle bei der Blutgerinnung bilden. Sie bilden einen Pfropfen, um das verletzte Gefäß zu verschließen. Dazu „kleben” sie sich aneinander, was korrekt als Aggregation bezeichnet wird. Leider kann das auch ungewollt ohne Verletzung passieren, z. B. durch einen Herzfehler. Diese Aggregate können dann zu Embolien (Gefäßverschlüssen) führen. Aggregate im Blutbild sind oft vom Labor nicht auszählbar und kommen bei Katzen häufig vor. Erhöht z. B. bei Leukämie. Erniedrigt bei Blutbildungsstörungen, Herzinsuffizienz, starken Blutungen oder bei Verbrauchskoagulopathie (durch verschiedenartige Ursachen hervorgerufene Aktivierung des Blutgerinnungssystems). Sind nicht genug Thrombozyten vorhanden, kann es zu Störungen der Blutgerinnung kommen.


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