Lebensraum und Nahrung

Tierärztliche Praxis für Kleintiere
& Tierphysiotherapie
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Lebensraum

Braunbrustigel bevorzugen eine reich gegliederte Feldflur mit einem abwechslungsreichen Bewuchs aus Hecken, Gebüsch, Bodendeckern, Weideland, Feldraine mit Altgrasbestand oder Staudendickichten, kleinem Gehölz mit Totholzbeständen und Ruderalflächen. Auch an Laubwaldrändern sind sie zu finden.
Sie meiden Nadelwälder, baum- und strauchlose Landwirtschaftsflächen und zu feuchte Habitate wie Moore. Gebüsche und Hecken, aber auch hohle Baumstämme und Felsspalten dienen ihnen als Ruheplätze, manchmal beziehen sie auch verlassene Baue anderer Säugetiere. Braunbrustigel findet man heute überwiegend auf Streuobstwiesen, in naturnahen Gärten, Parks und Friedhöfen sowie in den durchgrünten Siedlungsbereichen in der Randzone von Städten und Dörfern. Den Verlust ihres ursprünglichen Lebensraums – nämlich einer reich gegliederten Feldflur – konnten sie zumindest teilweise dadurch ausgleichen, dass sie als Kulturfolger verstärkt den menschlichen Siedlungsraum erschlossen.

Nahrung

Die Hauptnahrung des Braunbrustigels besteht vorwiegend aus Insekten, darunter Käfer wie die Laufkäfer, Ohrwürmer, Schmetterlingsraupen, sowie Tausendfüßer und Regenwürmer. Nacktschnecken zählen nicht zu seiner bevorzugten Nahrung, sie machen lediglich zwischen einem und fünf Prozent derselben aus. Gehäuseschnecken werden nur sehr selten von Igeln gefressen – sein Gebiss erschwert es ihm, die Schneckenhäuser aufzubrechen. Taunasses, von Großvieh extensiv beweidetes Grasland stellt für Braunbrustigel offenbar einen besonders ergiebigen Jagdgrund dar. Sie legen gelegentlich nachts bis zu einem Kilometer zurück, um auf solchem Gelände nach Nahrung zu suchen. Der Braunbrustigel frisst auch Säugetiere wie Mäuse, Spitz- und Wühlmäuse und Maulwürfe. Es handelt sich dabei meist um nestjunge, noch blinde Tiere, die der Igel auf seinen nächtlichen Suchgängen findet. Weder sein Gebiss noch seine Laufgeschwindigkeit befähigen den Braunbrustigel dazu, den ausgewachsenen Tieren dieser Arten ein ernsthafter Fressfeind zu sein. Braunbrustigel fressen jedoch auch Aas und sind daher gelegentlich an den Überresten der obengenannten Tiere zu sehen. Vogeleier und -küken stellen während der Brutsaison einen wichtigen Anteil der Nahrung dar. Hühnereier sind in der Regel für den Igel zu groß, als dass er diese zerbrechen könnte. Er erbeutet sehr wohl aber Küken des Haushuhns. Auch die Eier bodenbrütender Vögel wie Möwen, Seeschwalben, Lerchen, Fasane und Rebhühner sowie Pieper werden durchaus von ihm gefressen. Auf einigen Inseln, auf denen der Braunbrustigel eingeführt wurde, stellt der Igel tatsächlich eine Gefährdung für seltene Bodenbrüter dar. Im Herbst fressen Braunbrustigel gelegentlich überreifes Fallobst – es stellt jedoch nur einen unwesentlichen Anteil an ihrer Gesamtnahrung dar. Möglicherweise interessieren sie sich auch nur für die am Fallobst reichlich versammelten Insekten.


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